POLITICAL CORRECT

Die Sommerferien fangen an. Der Garten wartet auf Dich.
Sehr nützlich ist er nicht.
Er ist so abschüssig, dass jeder Ball, der über die zwei, drei ebenen Flächen hinaus gerät auf Nimmer Wiedersehn den Hang hinunter rollt.
Es gibt Gäste, die Beerenhecken, Obstbäume und Gemüsebeete vermissen.
Das sind solche, die gerne selbst ernten und Marmelade kochen.
Aber Gemüse und Obst wird im Rhonedelta und längs der Rhone im Wallis reichlich angebaut. Wir kaufen es im Supermarkt, der sich durchaus „du pays“, aus der Region beliefern lässt. Dort erstehn wir auch die Marmelade.
Andere wiederum finden, dass ein Garten einheimische Vegetation zu bevorzugen hätte. Keine Exoten bitte! Nicht zu verwechseln mit Ausländerfeindlichkeit. In diesem Fall ist von der Vegetation die Rede.
Wieder andere hätten es lieber wild. Das sind die Romantiker.
Wer weiss, wozu fähig ist, wer Kräuter zu UN- Kräutern erklärt?
Und dann sind da noch die Stadtbewohner. Sie gärtnern lieber urban und werfen Samenbomben auf verwahrloste Plätze.
Ich halte es mit Epiktet: think as you like.
Somit, meine Liebe, wirst Du, wenn Du in die Sommerferien kommst, Zypressen, Zedern, Rosen, Lavendel und Johanniskraut finden, Eidechsen, Schmetterlinge, Schnecken mit und ohne Haus, Blindschleichen, Glühwürmchen, Grillen, einen Igel, Füchse, Rehe und eine Menge Vögel, die auf der frisch abgemähten Magerwiese grasen.
Falls Du bei den Guten sein willst, nenn es Biodiversität.
Der Rest ist Luxus.
dana wolf - 4. Jul, 16:31